Im Land der Dichter und Denker haben immer mehr Menschen Schwierigkeiten mit der eigenen Sprache. Doch das gilt nicht nur für Hans Durchschnitt. Auch in den Medien ist in den letzten Jahren zunehmend schlechtes Deutsch zu finden. Was sehr bedauerlich ist. Denn wer Deutsch lernt, orientiert sich oft an dem, was (Leit-)Medien schreiben und geht davon aus, dass große Medien korrektes und gutes Deutsch verwenden. Weiter unten sind mal ein paar Beispiele aus den letzten Tagen, wo das mit dem korrekten Deutsch nicht so ganz hingehauen hat.
Man sollte fairerweise auch dazu sagen, dass gerade im Journalismus die Ressourcen immer knapper werden. Zumindest bei den ersten drei Beispielen kann man wohl davon ausgehen, dass es der Autor eigentlich besser kann. Aber manchmal fragt man sich schon, ob das, was man da liest, vor der Publizierung noch mal gegengelesen wird. Oder ob es direkt online gestellt wird.
Beispiel 1: Zwei LKW-Unfall kollidierten am Nürnberger Hafen
Jau, der Autor kann es eigentlich besser…
Beispiel 2: Reisebus mit Erntehelfen verunglückt
Die, die bei der Ernte helfen, sind Erntehelfer.
Beispiel 3: 150.000 Schaden
Unser Mathelehrer hätte an dieser Stelle (und wenn immer die Einheit fehlte) wohl gesagt: Ja was denn: Bratwürste, Bananen oder Tennisbälle? Ach so, Euro…
Bis hier kann man wohlwollend noch unterstellen, dass es wohl Zeitdruck gewesen sein muss, der im Resultat zu diesem Grusel-Deutsch geführt hat – und das auch noch in den Überschriften…
Beispiel 4: Ein lärmender Dorn im Auge
Das gönnt man nicht mal seinem größten Feind: Ein Dorn im Auge, der auch noch lärmt! Das ist der optisch-akkustische Super-GAU aus der sprachlichen Folterkammer.
Da jaulen die ortografischen Daumenschrauben. Wenn das Göte wüsste!
[UPDATE:]
Noch ein Beispiel, diesmal von der FAZ von heute:
Beispiel 5: Kamerarfrau
Frauen hinter der Kamera sind offenbar ziemlich rar. Der Fachbegriff: Kamerarfrau.
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